Japanisches Teehaus im Stadtgarten Karlsruhe

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Japanisches Teehaus im Stadtgarten Karlsruhe

Lebendiges Brauchtum aus Fernost

Wer schon einmal einer japanischen Teezeremonie beigewohnt hat, der weiß: Es geht um Kontemplation, den spirituellen Moment, um das Ritual, das in ausgewählten Zirkeln begangen wird. Der bedeutenden Gesellschaft wegen tranken um das 16. Jahrhundert herum vor allem christliche Missionare den Matcha: mit Wasser aufbereiteten, zu Pulver gemahlenen grünen Tee. Bis heute sind solche Tee-Runden in Japan Tradition und werden auch als touristisches Erlebnis angeboten.

Um einen kleinen Eindruck dieses Brauchtums zu erhalten, reicht allerdings schon ein Ausflug in den Japangarten im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe, etwa 75 Kilometer westlich von der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart gelegen. Dort wurde 2018 das Japanische Teehaus eröffnet. Auf 35 Quadratmetern Fläche, bedeckt mit Matten aus Reisstroh, können sich Interessierte dem spannenden Brauch hingeben, der in seinem Ursprungsland bis zu sieben Stunden Zeit beanspruchen kann. Ein Element ist das Servieren der Teeschale, deren in der Regel auffallende Verzierungen in Richtung Gast zeigen. Beim Genießen des Getränks – dafür gibt es, will man der Tradition verbindlich nachkommen, festgelegte Handgriffe – dreht man die Teeschale zu den weiteren Gästen hin, darf dann aber seinen Blick durch den Raum schweifen lassen. Das ist gerade im Japanischen Teehaus lohnenswert.

Außen prunkvoll, innen bescheiden

Das von Holz gerahmte und von hölzernen Schindeln bedeckte Häuschen besitzt edel wirkende glatte, dunkle Lehmwände. In der Decke aus feinen Baubuchen-Holzlamellen bilden helle Stellen einen freundlichen Kontrast. Dabei sitzt die Decke über den Arealen für die Gäste höher als über denen der Gastgeber – eine Andeutung von Demut gegenüber den Besuchern. Architekt Prof. Kazuhisa Kawamura, gebürtiger Japaner, realisierte mit dem Bauprojekt ein Teehaus, das möglichst viel von der alten Tradition wahrt. Den Innenbereich ließ er nach an Bescheidenheit und Gleichwertigkeit orientierter Soan-Art gestalten, das Äußere nach Shoin-Art: würdevoll, gehoben und formell. Teehausgäste sollen sich ihrer Gleichwertigkeit bewusst werden und die Zeremonie mit allen Sinnen genießen. Deshalb spielt Kawamura auch mit dem Licht. Holzgitter und hell glänzende Papierschiebewände fangen die mitunter grelle Helligkeit auf der Südseite des Teehauses ab. Ein Fenster an der Nordseite, nah am Boden gesetzt, reflektiert die außen liegende Kiesfläche. Im Innenbereich lässt sich die Lichtstimmung mit LEDs gestalten.

Teezeremonien an bestimmten Terminen

Gebaut wurde das Teehaus auf Initiative der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Karlsruhe, welcher zum Planungszeitpunkt eine japanische Teemeisterin vorsaß. Bauherrin ist die Stadt Karlsruhe. Begehungen und Teezeremonien werden nur an bestimmten Terminen angeboten. Weitere Informationen hält der Zoo bereit. Ein kleiner Blick durch die verglasten Flächen des hübschen Teehauses ist jedoch jederzeit möglich. Und wenn der Tiergarten einmal nicht geöffnet hat, bietet sich ein Abstecher in den Botanischen Garten, zu den Karlsruher Märkten, zu den Baggerseen oder Bädern oder auch zum Karlsruher Schloss an.

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Lehm-Besonderheit:

Lehmputzwände – angenehm für Auge und Hand

Optisch und haptisch wunderschön: So bezeichnet Peter Steinhausen, Inhaber des Handwerksbetriebs Steinhausen Baubiologie + Naturbaustoffe, die CLAYTEC Lehmputze, mit denen er das Japanische Teehaus veredelte. Der rundum natürliche Baustoff betont die erdverbundene, meditative Atmosphäre. In die Gefache des Holzrahmenbaus montierte das Team doppelt verschraubte OSB-Platten, an die es beidseitig CLAYTEC Lehmbauplatten klammerte – ein Plus für den Schallschutz. Die mit Lehmklebe- und Armierungsmörtel versehenen Oberflächen wurden mit CLAYTEC Lehm-Oberputz fein mit Flachs überzogen. Das naturbelassene Material macht die Wand robust und lässt sie gleichzeitig atmen. So kann sie Feuchtigkeit und Temperatur besonders gut regulieren. Die Bearbeitung mit einem Reibebrett schenkte den äußeren Wandoberflächen ihre besondere Struktur. Für die glatte Innenwandveredelung mischten die Experten YOSIMA Lehm-Designputz in Gelb -eine Mischung aus Schilfgelb und der Grundfarbe Grün wurde verwendet, um diesen Farbton zu erzielen- mit CLAYTEC Lehm-Oberputz fein 06: für eine angenehme, unaufdringliche Anmutung, zu der sich eine Tasse Matcha herrlich genießen lässt.

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