Marktmühle Wonsees

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Marktmühle Wonsees

Reminiszenz an das alte Müllerhandwerk

Welchem Betrachter geht nicht das Herz auf, wenn er die Marktmühle Wonsees im bayerischen Landkreis Kulmbach erblickt? Das freundlich-helle Mauerwerk, die in einladendem Rot gestrichenen Holzbalken, das verschieferte Giebeldach. Und an der Stirnseite über der Jahreszahl 1730 das Hauswappen: zwei golden schimmernde Löwen, die gemeinsam in ihrer Mitte ein sogenanntes Kammrad festhalten. Dieses ist elementar für den Antrieb des Mühlrades und erinnert als Symbol an die traditionelle Art, in der vor Ort vom 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Roggen und Weizen gemahlen wurden. Dann folgte der Verkauf der Marktmühle, und die neuen Besitzer, die Familie Schoberth, modernisierten die Mühlentechnik bis 1939 mit einer Strömungsturbine.

Ausstattung wie in den 1920er-Jahren

Heute mahlt die Mühle kein Getreide mehr – perspektivisch kann sich das der jüngste Bauherr allerdings vorstellen. Die für die 1920er-Jahre typische Ausstattung ist komplett erhalten: Auf vier Etagen des Mühlenturms, mit Thüringer Naturschiefer gedeckt, ist die historische Technik des Mahlwerks wunderbar nachzuvollziehen, in Gestalt von drei Walzenstühlen, Plansichter, Förder- und Siebanlagen, Bürst- und Schälmaschine, Mahlsteinen, Getreidesilos, einem Holzaufzug und der Transmission. Außerdem besitzt die Mühle wieder ein klassisches Mühlenrad. Nach mehr als einem Vierteljahrhundert Leerstand hatte die Familie Mätzold 2003 das Bauwerk gekauft und sanierte es denkmalgerecht mit ökologischen Materialien. Das honorierte die Hypo-Kulturstiftung 2009 mit ihrem renommierten 1. Denkmalpreis.

Liebe auf den ersten Blick

Die Expertise der Bauherren kam nicht von ungefähr, denn Andreas Mätzold ist – neben seiner großen Leidenschaft für Wassermühlen – Inhaber eines Fachbetriebs für Denkmalpflege in Wonsees. Er wurde über einen Reparaturauftrag auf das Bauwerk aufmerksam. Und verliebte sich. Bis 2007 sanierte der Restaurator im Zimmererhandwerk das Haupthaus, bis 2009 das Nebengebäude. So viel historischen Anteil die Alte Marktmühle hat, so modern zeigt sich das Innere der von Mätzold-Tochter Anja Soppa bewohnten Westhälfte: Das Mühlrad aus Lärchenholz erzeugt Strom, der sämtliche Geräte inklusive Wandheizung in dem gemütlichen Zuhause antreibt. Der Kornspeicher verfügt über eine Pelletheizung.

Im Gegensatz zu früher gibt es heute nicht mehr viele Dörfer in Oberfranken, die noch eine intakte Mühle besitzen. Die Marktmühle ist ein beliebter Fotostopp für viele Wanderer, die auf ihren Touren an ihr vorbeikommen: Das Baudenkmal liegt am Fränkischen Gebirgsweg, der über 428 Kilometer vom nördlich gelegenen Frankenwald über Fichtelgebirge und Fränkische Schweiz bis in den Süden ins Nürnberger Land führt und Naturfreunden sagenhafte Landschaftspanoramen bietet. Schon unmittelbar in Wonsees warten Sehenswürdigkeiten, darunter zahlreiche Brauereien – typisch für die Region –, die Burg Zwernitz und der Felsengarten Sanspareil. Die Marktmühle selbst öffnet alle zwei Jahre ihre Türen: Am Pfingstmontag, umrahmt von einem Festprogramm, steht sie für Besucher offen. Termine und weitere Infos gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM).

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Lehm-Besonderheit:

Perfektes Innenklima und Wetterschutz mit Lehmputz und Lehmstein

Bei der fach- und denkmalgerechten Sanierung ist Expertise ebenso gefragt wie Passion. Die Alte Marktmühle – im Erdgeschoss Bruchsteinmauerwerk, im Oberbau Fachwerk – wurde 1730 errichtet. Die Kernsubstanz soll noch älter sein. Unter der Prämisse, so viel wie möglich vom Ursprünglichen zu bewahren und streng ökologisch vorzugehen, ließ Bauherr Andreas Mätzold die Gefache mit Lehmstein leicht NF 1200 von CLAYTEC ausmauern und die Gebäude-Außenseiten mit Kalkputz vor Witterungseinflüssen schützen. Dafür beauftragte er die Firma Lehmbär. Die Decken füllte Wolfgang Masching mit CLAYTEC Lehm-Trockenschüttung GRANULAT, denn gerade im Dach kommen die wärmespeichernden und schalldämmenden Eigenschaften gut zur Geltung. Für optimale Putzhaftung im Innenbereich insbesondere auf den Holzbalken setzte Masching CLAYTEC Schilfrohrgewebe 70ST ein. Darauf trug er CLAYTEC Lehm-Unter- und Oberputz mit Stroh auf und glättete die Wände mit YOSIMA Lehm-Designputz. Im Unterputz ist eine Wandheizung integriert. Lehm ist als der natürlichste Baustoff dafür bekannt, ein wohliges Indoor-Klima zu schaffen. Wärme und übermäßige Feuchtigkeit nimmt er auf und gibt sie gleichmäßig wieder an seine Umgebung ab – perfekt für die heimelige Marktmühle!

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